6. April 2021 Empl Anlagen

Jubiläum: 40 Jahre Firma EMPL

So fing alles an:
Martin brach sich im Winter 1978 beim Skifahren den Arm. Dann kam er auf die Idee, die Meisterprüfung zu machen. Im Januar 1979 bestand er diese. Anni ging währenddessen arbeiten, damit das erbaute Haus abbezahlt werden konnte.

Das Meisterstück:
Wie bereits bekannt, bestand Martin seine Meisterprüfung, und das, obwohl seine Lehrer damals skeptisch waren, da er ja in einen bereits laufenden Kurs einstieg. Sein Meisterstück war ein Doppelfilterbehälter zum Temperieren von dickflüssigen Stoffen. Und weil dieser so gut war, durfte Martin ihn später für eine Firma in deutlich größeren Dimensionen bauen.

Firmengründung 1981:
Wo starten die meisten erfolgreichen Firmengründungen? Richtig – in der Garage! Und was ist, wenn diese aus allen Nähten platzt? Auch richtig – man baut daneben eine zweite. Und nicht nur hier wurde erweitert, denn Simone kam zur Welt und komplettierte die Familie neben ihrem knapp 2-jährigen Bruder Tobias.

1984:
Die ersten Jahre war Martin auf vielen Baustellen unterwegs, montierte und schweißte noch selbst. Sein Weg führte ihn z.B. nach Wien und Jordanien, wo er die unterschiedlichsten Eindrücke sammeln durfte.

1985:
Obwohl die Werkstatt Anfang 1985 nur auf dem Bauplan bestand, war der erste große Auftrag bereits in Sicht. Der damalige Auftraggeber wollte sich allerdings vergewissern, dass die Firma EMPL die nötigen Kapazitäten besitzt, um 70 Koffertanks herstellen zu können und erhielt deshalb Einsicht in die Baupläne. Alles klappte hervorragend, sodass Martin im Oktober neben zwei Mitarbeitern sogar schon einen Auszubildenden im Betrieb hatte. Mit steigenden Aufträgen nahm auch die Mitarbeiterzahl zu, wovon der erste immer noch bei uns im Betrieb arbeitet. Wir freuen uns sehr darüber.

1985:
Im Mai ’85 war es endlich so weit: Martin und Anni konnten mit dem Bau der Werkstatt in der Flurstraße 8 beginnen. Natürlich inklusive Fortschritts- und Qualitätskontrolle durch den Nachwuchs.

1985/86/87:
In den Jahren ’85, ’86 und ’87 wurden die ersten Auszubildenden eingestellt. Wir freuen uns ganz besonders, dass – neben vielen weiteren langjährigen Mitarbeitern – zwei von ihnen noch immer in unserem Betrieb arbeiten.

1990:
Bereits kurze Zeit nach Fertigstellung der neu erbauten Halle reichten deren Kapazitäten nicht mehr aus, um das stetig größer werdende Materiallager zu beherbergen. So wurde kurzerhand der Anbau geplant und umgesetzt, um Platz für die Dreherei samt Rohrlager zu schaffen.

1993/94:
Bereits vor knapp 30 Jahren fertigten wir mobile Ansatzbehälter für die Pharmazie und das ist noch heute so. Auch die klassischen Rührwerksbehälter, wie die beiden hier kurz vor der technischen Abnahme, sind seit jeher ein fester Bestandteil unserer Arbeit. Und auch wenn das dritte Bild etwas anderes suggeriert – es handelt sich hier um einen Gefriertrockentunnel, wie er bei der Erzeugung von Lebensmitteln zum schnellen Frosten verwendet wurde. Rückblickend lässt sich eines sagen: Im Laufe der Jahrzehnte haben sich die technischen Gegebenheiten verändert, unser Qualitätsanspruch ist aber stets gleich geblieben.

1994:
Wir durften eine komplette Brennerei herstellen, die aus Getreide und Kartoffeln Industriealkohol herstellt. Auf den Bildern sieht man den Maischebehälter inklusive der Destillationskolonne im Vordergrund mit den Schaugläsern. Dass es sich hierbei nicht um die Produktion haushaltsüblicher Mengen handelt, lässt sich anhand der Bilder unschwer erkennen.

1995:
Tobias beginnt seine Lehre als Behälter- und Apparatebauer in einem auswärtigen Betrieb und beeindruckte seinen Chef bereits ein Jahr später mit dem alleinigen Bau einer Edelstahlkabine.

Schon gewusst? Der Lehrberuf des heutigen Behälter- und Apparatebauers entstand aus einem der ältesten Handwerksberufe überhaupt: dem Kupferschmied. Während der jüngeren Steinzeit wurde gefundenes Kupfer vermutlich als erstes Gebrauchsmetall der Menschen verarbeitet und zwischen 3000 und 1000 v. Chr. bereits Werkzeuge, verschiedenste Gebrauchsgegenstände sowie Kunstobjekte daraus hergestellt. Später wurde Kupfer mit Zinn legiert und läutete dadurch eine neue Epoche der Menschheitsgeschichte ein: die Bronzezeit.

Heutzutage gibt es den „Kupferschmied“ offiziell nicht mehr. Veränderte Märkte, neue Trends und Werkstoffe machten ihn jedoch nicht obsolet – sein Wissen und Können ging nahtlos in den Beruf des Behälter- und Apparatebauers über. Wer jetzt Lust auf eine Ausbildung hat, meldet sich gern bei uns.

1996:
In Ergänzung zu unserem letzten Beitrag sieht man hier eine klassische Kupferschmiedearbeit bzw. einen Teil eines Kupersudhauses. Früher wurden mehrere kleine Brauereien, z.B. auch für Gasthöfe, hergestellt. In den letzten Jahren hat sich der Schwerpunkt allerdings verlagert, weshalb heutzutage eher noch Reparaturen durchgeführt werden. Für Freude bei der Arbeit sorgt dies aber trotzdem.

In den 1990er Jahren durften wir außerdem für die Fa. Drom in Baierbrunn eine Abfüllanlage mit ca. 6.000 Meter Rohren aus Edelstahl DN 25 installieren. In Zusammenarbeit mit einer Wiegetechnikfirma haben wir das Projekt umgesetzt. Im Detail werden hier 240 verschiedene Stoffe von einem darüber liegenden Tanklager mit Hilfe von 240 Tanks versorgt. Über vier Waagen werden die Rezepturen aus verschiedenen Komponenten zusammengemischt und die entstehenden Duftstoffe anschließend in Ansatzbehältern dispergiert und gerührt, bis das fertige Produkt in Fässer gefüllt und verschickt wird.

1998:
1998 erhielten wir einen Auftrag über zehn Großraumsalzbäder und zwei Tanks. Die Freude war groß, doch die Produktions- und Lieferzeit dafür umso kürzer. Deshalb sprach Martin offen mit allen Mitarbeitern über den dadurch ins Wasser fallenden Betriebsurlaub. Die gesamte Belegschaft erklärte sich bereit, auf diesen zu verzichten und der Auftrag konnte termingerecht ausgeführt werden. Eine besondere Herausforderung stellte zudem – aufgrund der Größe und Anzahl der Wannen – die Ausführung in den heißen Sommermonaten zum großen Teil im Freien dar. Auch heute noch sind wir sehr dankbar für diesen großartigen Einsatz des Empl-Teams.

1999:
Kurz vor Ende des letzten Jahrtausends entschied sich Tobias, beim praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend teilzunehmen. Neben ihm waren zahlreiche Mitstreiter aus allen Bundesländern vertreten, um ihr Können anhand einer Arbeitsprobe unter Beweis zu stellen. Tobias setzte sich durch und wurde im Ausbildungsberuf Behälter- und Apparatebauer zum Bundes- und Landessieger gekürt.

1998/99:
Bau einer eigen konstruierten Konus-Biegemaschine: Auf dem Markt gab es keine Biegemaschine, mit der man an Trichtern sehr kleine Auslaufdurchmesser runden konnte. Deshalb haben wir selbst eine Konus-Biegemaschine konstruiert und gefertigt.

1998/99:
Obwohl wir erst 1990 in der Flurstraße 8 die Erweiterung der Halle fertiggestellt hatten, gab es bei größeren Behältern in der Werkstatt fast kein Durchkommen mehr. Kurzerhand wurden die Grundstücksanlieger angesprochen, um über einen Grundverkauf zu verhandeln. Leider war auf dem Anwesen aber kein weiterer Bau möglich, deshalb entschieden wir uns für ein anderes Grundstück in Schwindegg. Im Mai 1998 fand dann der Notartermin für das Grundstück in der Auenstraße – unserem heutigen Firmensitz – statt und im August – nach Ausschreibungsende und Vergabe des Auftrags – begannen die Erdarbeiten.

1998/99: Bau des neuen Werkstattgebäudes
Während Tobias zum besten Auszubildenden seines Jahrgangs gekürt wurde, lief der Neubau in der Auenstraße bereits auf Hochtouren.

1999: Umzug und Einweihung des neuen Werkstattgebäudes
Der Winter 1998/99 war sehr hart und ging in der Alpenregion als Lawinenwinter in die Geschichte ein. Zum Glück mussten wir die Bauarbeiten immer nur kurz zum Schneeräumen und Heizen unterbrechen. Wir kamen ohne Stillstand gut voran und konnten alle Arbeiten wie geplant abschließen. Selbst den Umzug samt aller Maschinen und Geräte zum 01.05.1999 schafften wir rechtzeitig, sodass der Betrieb an keinem Tag geschlossen werden musste und nahtlos in der Fertigungshalle weitergearbeitet werden konnte – und dies sogar mit deutlich mehr Platz. Die Einweihung wurde dann im Juli 1999 gefeiert.

1999: Tag der offenen Tür mit Einweihung
Am Sonntag, den 11.07.1999, feierten wir die Einweihung unserer Fertigungshalle. Alle Schwindegger Bürger erhielten hierzu eine Einladung sowie die Möglichkeit einer Führung durch das neue Werk. Die Segnung wurde von Dr. Rudolf Voderholzer, dem heutigen Diözesanbischof von Regensburg, vorgenommen. Auf der Agenda standen zudem eine Rede, welche von Martin Empl gehalten wurde, sowie eine Spendenaktion aus dem Verkauf von Brotzeit, Kaffee und Kuchen, deren Erlös an die Ecksberger Werkstätten am Standort Bachham ging. Neben der IHK und HWK durften wir an diesem Tag zudem viele Kunden, Lieferanten, Partner, Freunde und Bekannte begrüßen, was die Einweihung zu einem Erlebnis machte, an das wir uns noch heute gern erinnern.

2000: Großauftrag Eindampfanlage
Zeitgleich mit der Jahrtausendwende erhielten wir einen Großauftrag, nämlich die Planung, den Bau sowie die Installation einer 3-stufigen Eindampfanlage. Zum damaligen Zeitpunkt stellte der Auftrag eine Herausforderung dar, da es der erste in dieser Größenordnung war. Aufgrund unserer Erfahrung und des hohen Qualitätsanspruchs an unsere eigene Leistung konnten wir den Auftrag innerhalb eines Jahres fristgerecht fertigstellen, sodass sich die Eindampfanlage pünktlich zum Ende der Projektlaufzeit mittels Schwertransport auf die Reise nach Rehburg (bei Hannover) machte. Auch wenn es beim Transport an manchen Stellen etwas „knapp“ wurde, klappte alles hervorragend. Rückblickend bereitete dieser Auftrag den Weg für viele weitere und auch komplexere Projekte und stellte zudem die Weichen für die kommenden 20 Geschäftsjahre.